Corona-Krise: Schulterschluss erneuert

Corona-Krise: Schulterschluss erneuert

Hamburg, 11.02.2021 – Vor dem Hintergrund der Verlängerung des Lockdowns und der nach wie vor teilweise noch ausstehenden Bundeshilfen haben Senat, öffentliche Förderbank IFB und die private Hamburger Finanzwirtschaft ihren Schulterschluss zur Sicherstellung der Liquidität für die notleidende Hamburger Wirtschaft erneuert.

Alle Partner bekennen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu, dass Corona-betroffene Unternehmen, die einen Antrag auf Bundeshilfen im Rahmen der Überbrückungshilfen (November-/Dezember-/Überbrückungshilfen) gestellt haben und derzeit noch auf die Auszahlung warten, sich vertrauensvoll an ihre Hausbank in Hamburg wenden können, um etwaige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Hierfür können auch die umfangreichen Programme der IFB Hamburg genutzt werden.

Mit dieser Erklärung knüpfen die Partner an den Schulterschluss von Finanzbehörde und Finanzwirtschaft zu Beginn der Corona-Krise an. Am 19. März 2020 hatten Finanz-, Wirtschafts- und Kultursenator gemeinsam erste Eckpunkte des Hamburger Schutzschirms für Corona-geschädigte Unternehmen und Institutionen vorgestellt.

Nach rund einem Jahr steht die Hamburgische Wirtschaft weiterhin vor schwierigen Herausforderungen. Um hier zu helfen, summieren sich allein die bereits geleisteten Corona-Hilfen der letzten zehn Monate inklusive der steuerlichen Hilfen auf beachtliche 5,5 Mrd. Euro für Hamburg und weitere über 1,5 Mrd. Euro stehen an Landesmitteln für weitere Hilfen im neuen Corona-Jahr zur Verfügung. Mittlerweile ist der überwiegende Teil der Novemberhilfen ausgezahlt und mit der Auszahlung der Dezemberhilfe begonnen worden.

Nunmehr endlich hat der Bund für die seit geraumer Zeit angekündigte Überbrückungshilfe 3 eine Antragstellung ermöglicht und kurzfristige Abschlagszahlungen bis 100.000 Euro angekündigt. Die technischen Möglichkeiten des IT-Verfahrens für die regulären Auszahlungen hat der Bund für den Monat März des Jahres 2021 in Aussicht gestellt.

Weil der Lockdown fortgeführt wird und weiterhin Unternehmen unverschuldet in Schwierigkeiten geraten können, ist es wichtig, dass die Stadt und die Finanzwirtschaft sich zu den Hilfsprogrammen und Zurverfügungstellung von Liquidität bekennen. Der Wirtschaftsstandort Hamburg soll weiterhin attraktiv und wettbewerbsfähig für eine Vielzahl von Branchen bleiben – um dieses Ziel zu erreichen, bekräftigen alle Partner erneut den Schulterschluss im Sinne der Hamburger Wirtschaft.

Der Hamburger Schutzschirm ist weit aufgespannt und umfasst mittlerweile Programme die vom Zuschuss, über Kredite bis hin zu stillen Beteiligungen reichen. Neben diesen Instrumenten helfen die Hamburger Banken Liquiditätsengpässe zu finanzieren. Mit diesem breiten Schutzschirm soll und muss es gelingen, diese kritischen Wochen zu meistern.

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: "Endlich! Mit der gestern angekündigten Möglichkeit zur Antragstellung für die Überbrückungshilfe 3 hat der Bund auf die Kritik auch aus Hamburg reagiert. Trotzdem werden das jetzt noch harte Wochen, bis die Hilfen überall ankommen bzw. der Lockdown so gelockert wird, dass wieder Wertschöpfung möglich wird. Gerade da ist es wichtig, dass sich Stadt und Finanzwirtschaft zu ihrer gemeinsamen Verantwortung bekennen. Unternehmen, die auf die Hilfen warten und unverschuldet in Corona-bedingter Not sind, können und sollen sich an ihre Hausbank wenden, über die auch die IFB-Liquiditätskredite beantragt werden können. Gemeinsam wollen wir auch diese harte Phase überstehen!"

Dr. Harald Vogelsang, Vorsitzender des Finanzplatz Hamburg: "Die Banken am Finanzplatz Hamburg stehen den Unternehmen unserer Stadt auch weiterhin verlässlich zur Seite. Gemeinsam tun wir unser Möglichstes, damit sie durch die Corona-Krise kommen. Wenn sich durch die verspätete Auszahlung des Bundes die Notwendigkeit einer Überbrückung ergibt, versuchen wir unbürokratisch mit kurzfristigen Krediten zu helfen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Banken am Finanzplatz Hamburg haben bereits in vielen tausend Gesprächen mit ihren Kunden individuelle Lösungen für finanzielle Engpässe gesucht und gefunden. Sie machen einen großartigen Job und begleiten die Firmenkunden mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durch diese Krise."

Ralf Sommer, Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Investitions- und Förderbank: "Über die Corona-bedingten Förderprogramme konnte die IFB Hamburg bereits rd. 850 Mio. Euro Fördervolumen bereitstellen. Gerade in der Phase, wo der Lockdown noch anhält, ist es wichtig, dass wir mit unseren Förderprogrammen und die Hamburger Banken mit Liquidität ihren Kunden helfen."

Marcus Vitt, Vorsitzender des Vorstandes des Bankenverband Hamburg e. V.: "An Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige wurden im vergangenen Jahr Kredite in Höhe von 106,4 Milliarden Euro zugesagt, 13,1 Milliarden Euro (+14,1%) mehr als im Vorjahr. Die Zusagen lagen in allen Quartalen deutlich über dem Vorjahr. Das zeigt, dass die Banken eng an der Seite ihrer Unternehmenskunden standen und die Mittel von KfW und Landesförderinstituten im Rahmen Ihrer Möglichkeiten unverzüglich an ihre Kunden weitergeleitet haben. Das gilt natürlich auch für unsere Hamburger Kunden und den Finanzplatz. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst."

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: "Dass die staatliche und die private Finanzwirtschaft in dieser Krise so eng zusammenarbeiten, zeigt den starken Zusammenhalt, den wir in Hamburg leben. Ich bin froh, dass die vom aktuellen Lockdown betroffenen Unternehmen jetzt endlich an Ihre Unterstützungen kommen. Nachdem der Bund grünes Licht gegeben hat, ist die Novemberhilfe inzwischen zu 70 Prozent ausbezahlt, die Auszahlung der Dezemberhilfen ist in vollem Gange – und mittlerweile lässt sich die Überbrückungshilfe III beantragen, deren erste Abschlagszahlungen in den nächsten Tagen erwartet werden. Wir geben weiterhin unser Bestes, um die heimische Wirtschaft so gut wie möglich durch diese schwere Zeit zu bringen. Ich appelliere aber auch an die privaten Geldinstitute, jetzt nicht nachzulassen und den hilfesuchenden Unternehmen weiter beizustehen."

Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda: "Diese Krise kann man nur gemeinsam bewältigen. Hamburg hat es seit März letzten Jahres vorgemacht, was wir erreichen können, wenn jetzt alle solidarisch zusammenstehen. Kultur-, Wirtschafts- und Finanzbehörde haben zusammen mit der Investitions- und Förderbank schnell die ersten Hilfen auf den Weg gebracht. Langsam laufen nun auch die dringend benötigten Hilfen des Bundes an. Dort, wo dies zu lange dauert, brauchen wir auch die Hamburger Finanzwirtschaft, um schnell und unbürokratisch die Folgen der Pandemie auch für den Kultur- und Mediensektor abzufedern, damit wir als Gesellschaft möglichst gut durch diese Krise kommen."

 

Quelle: Pressestelle des Senats

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Ein Rückblick auf unsere 11. Kapitalmarktkonferenz

Ein Rückblick auf unsere 11. Kapitalmarktkonferenz

Wir blicken zurück auf eine erfolgreiche 11. Kapitalmarktkonferenz, die wir gemeinsam mit unseren Partnern am 06.10.2023 in den Räumlichkeiten der Handelskammer Hamburg umsetzen konnten.

Auf der Hamburger Kapitalmarktkonferenz bieten wir alljährlich eine Plattform für den Austausch von Informationen und Erkenntnissen. Leitthema des Jahres waren die zunehmenden Inflationsraten, die zu einer verschärften Geldpolitik der Zentralbank und einer Erhöhung des Leitzinses führten, mit dem Ziel Preisstabilität herzustellen. In Folge stiegen die Anleiherendite und Risikoprämien auf den Kapitalmärkten. Weshalb wir im Rahmen eines Keynote Beitrages und drei Kurzimpulsen mit anschließender Podiumsdiskussion unsere geladenen Experten mit folgenden Fragen auseinandersetzten: Was bedeuten die neuen Rahmenbedingungen für die Geschäftsmodelle von Banken, Versicherungen und anderen Finanzunternehmen? Welche Risiken können damit einhergehen? Und wie können sich Finanzmarktakteure dagegen wappnen?

In seinem Keynote beschäftigte sich Prof. Dr. Wieland (Stiftungsprofessor für Monetäre Ökonomie und Geschäftsführender Direktor des Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS), Goethe-Universität Frankfurt) mit der herrschenden Stagflation in Deutschland. Mögliche Faktoren zur Überwindung seien laut Ihm auch in der Geld- und Finanzpolitik zu identifizieren. Zwar sei die Inflation im Euroraum rückläufig, doch insbesondere die Industrie bliebe wegen hoher Energiekosten und Fachkräftemangel hinter den Produktionserwartungen zurück. Für die Finanzpolitik sei es daher notwendig aus der Nachfrage getriebenen Krisenrettungspolitik auszusteigen und mit einer angebotsorientierten Finanzpolitik verbessert Anreize für Arbeit, Investitionen, Innovationen und Wachstum zu schaffen.

In den darauffolgenden drei Impulsen beschäftigten sich die Referenten mit den unterschiedlichen Perspektiven der aktuellen Lage am Finanzmarkt und berichteten zur Rolle der Banken, Versicherer und Zentralbank. Die Banken würden in wirtschaftlichen Veränderungen eine zentrale Rolle einnehmen, insbesondere indem sie das Wachstum finanzieren, Liquidität in unsicheren Zeiten sichern und ein effektives Risikomanagement betreiben würden. Hingegen seien die Lebensversicherer dabei einen Balanceakt zwischen kurzfristigen Anforderungen und langfristigen strategischen Zielen zu bewältigen, um dauerhaften Erfolg und Kundenvertrauen zu sichern. Zu guter Letzt würde die Zentralbank geldpolitische Maßnahmen treffen wie Zinserhöhungen, um die Inflation einzudämmen, wirtschaftliche Überhitzung zu verhindern und die finanzielle Stabilität zu fördern.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam von dem Finanzplatz Hamburg e.V., dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), der Handelskammer Hamburg und der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ausgerichtet.

 

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Digitalisierung in der Finanzindustrie: Tokenisierung und elektronische Wertpapiere

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​Die Digitalisierung der Finanzindustrie schreitet konsequent voran. Gerade in den letzten Monaten wird immer häufiger von der „Tokenisierung“ gesprochen, die ersten „Kryptowertpapiere“ wurden bereits emittiert und der Gesetzgeber hat unlängst einen Entwurf für ein „Finanzmarktdigitalisierungsgesetz“ vorgelegt.

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Bundesweite Befragung liefert 28 Ideen zur Steigerung der Attraktivität der Finanzwirtschaft als Arbeitgeber

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Im gemeinsamen Verbund deutscher Finanzplätze haben wir online und bundesweit junge Menschen nach der Attraktivität der Finanzwirtschaft als Arbeitgeber befragt. Aus den Ergebnissen ließen sich 28 Forderungen herauskristallisieren. Zentrale Forderungen sind die frühzeitige Vermittlung von ökonomischem Wissen in Schulen, die transparente Kommunikation von Karrierewegen und -optionen sowie die Flexibilisierung der Arbeitsorganisation.

Die Ergebnisse der Befragung wurden auf der Internetseite unseres GERMANY FINANCE Verbandes im Sommer veröffentlicht. Insgesamt beteiligten sich 4.744 Teilnehmende im Alter von 15 bis 35 Jahren und reichten 605 Vorschläge ein, über die mehr als 48.000-mal abgestimmt wurde. Sozial- und Datenwissenschaftler:innen der CivicTech-Organisation Make.org haben die Vorschläge in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie der Universität Düsseldorf ausgewertet und in sechs Aktionsfeldern zu 28 Themen verdichtet.

Die wichtigsten Forderungen aus Sicht der Befragten umfassen:

  • Frühzeitige Vermittlung ökonomischen Wissens in Schulen, unterstützt durch Branchenvertreter, Workshops und ein "Haushaltsfach".
  • Transparente Kommunikation von Berufsfeldern, Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten.
  • Flexibilisierung der Arbeitszeitgestaltung, alternative Arbeitsmodelle, flexible Urlaubsplanung und die Förderung von Remote-Arbeit und Home-Office.

Die Studie leistete einen wertvollen Beitrag zur Identifikation von wichtigen Faktoren bei der Bewältigung des Nachwuchs- und Fachkräftemangels in der Finanzwirtschaft. Einen detaillierten Bericht zur Studie und ihren Ergebnissen finden Sie hier als PDF zum Download.

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Finanzplatz Hamburg e.V. - Sommerfest 2023

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Bei bestem Wetter und bester Aussicht wurde das diesjährige Finanz Platz Hamburg Sommerfest am 10. Juli auf der Merkur-Terrasse der Handelskammer Hamburg gefeiert.

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