Die Preisträger 2011

Sieger:
Dr. Markus Ampenberger

Die Dissertation (TU München, Prof. Achleitner) untersucht die Unternehmenspolitik in börsennotierten Familienunternehmen. Familienunternehmen sind auch an der Börse von großer Bedeutung und stellten im Untersuchungszeitraum von 1995 bis 2006 rund 50% der 660 betrachteten Unternehmen im breitesten deutschen Aktienindex CDAX. Im Sinne der Analyse zählt ein Unternehmen als Familienunternehmen, wenn die Gründerfamilie mindestens 25% der Stimmrechte hält und/oder ein Mitglied der Gründerfamilie im Vorstand bzw. im Aufsichtsrat vertreten ist. In der Untersuchung nimmt die Gründerfamilie eine bedeutende Rolle in der Corporate Governance ein: sie hält im Durchschnitt rund 40% der Stimmrechte und ist in knapp 70% (40%) aller Familienunternehmen im Vorstand (Aufsichtsrat) vertreten. Die Unternehmenspolitik von Familienunternehmen unterscheidet sich deutlich von Nicht-Familienunternehmen: Sie haben eine bessere Eigenkapitalausstattung, sind fokussierter auf ihr Kerngeschäft und haben zum Teil höhere Investitionsquoten. Ihr Verschuldungsgrad liegt über 10-Prozentpunkte niedriger als der von Nicht-Familienunternehmen. Die Analyse zeigt, dass es den Gründerfamilien auch nach dem Börsengang gelingt, deutlichen Einfluss auf die Geschäftspolitik auszuüben. Dadurch können sie die Vorteile eines Börsengangs, insbesondere die Aufnahme von externem Eigenkapital zur Finanzierung weiteren Wachstums, nutzen und gleichzeitig ihren Einfluss über das Familienunternehmen zu einem gewissen Teil beibehalten.

 

Finalist:
Dr. Sebastian Rothe

Die Dissertation (Universität Hamburg, Prof. Bassen) fasst Kraftwerkstechnologien als realwirtschaftliche Vermögensgegenstände auf und analysiert sie aus portfoliotheoretischen Gesichtspunkten. Für die Portfolioanalyse werden reale, europäische Kraftwerksdaten des Energieanbieters Platts verwendet. Die finanzwirtschaftliche Bewertung der einzelnen Kraftwerke beruht auf einem erweiterten Discounted Free Cashflow Modell. Dabei werden der Strom-, Brennstoff- und der CO2-Preis sowie Sonnenscheindauern und Windangebot als risikobehaftete Einflussgrößen in Abhängigkeit des jeweiligen Kraftwerkstyps aufgefasst und analysiert. Neben Rohstoffpreisen werden meteorologische Daten verwendet und Interdependenzen berücksichtigt. Mit Hilfe der identifizierten Zusammenhänge werden zukünftige Preispfade generiert, die in die Kraftwerksbewertung eingehen. Die Arbeit verfolgt einen dynamischen Ansatz, der die Veränderung des Kraftwerksparks im Zeitablauf und den resultierenden Ersatzbedarf explizit berücksichtigt. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass eine konsequente Ausrichtung der Investitionsstrategie auf Kraftwerkstechnologien, die wenig CO2 pro MWh generierten Strom freisetzen, nicht nur zu einem ökologisch, sondern auch zu einem ökonomisch effizienten Portfolio führen. Integraler Bestandteil des effizienten Erzeugungsportfolios sind regenerative Kraftwerkstechnologien wie Wind- und Photovoltaikenergie sowie Wasserkraftwerke.

 

Finalist:
Forscherteam
Prof. Alexander Bassen
Prof. Christian Kammlott
Prof. Dirk Schiereck
Jörg Tebben

Das Projekt befasst sich mit dem kapitalmarktorientierten Erfolg der Konsolidierung in internationaler Schifffahrt und Hafenlogistik. Derzeit ist der strukturelle Wandel in der Schifffahrtsindustrie aber auch in der maritimen Infrastruktur in vollem Gange. Häfen sind dabei attraktive Anlageobjekte für institutionelle (und strategische) Investoren. Die Kapitalmarktstudie "Globalisierungsdruck und Konsolidierungsreaktionen" untersucht den M&A-Erfolg in der internationalen Schifffahrtsindustrie. Sie kommt zum Ergebnis, dass die Schifffahrtsindustrie nicht die guten Marktbewertungen der allgemeinen Logistik erreicht. Im Schnitt verlieren Käuferunternehmen signifikant an Eigenkapitalwert. Allerdings werden europäische Transaktionen positiver beurteilt als asiatische, der Transaktionserfolg nimmt ab 1999 mit der Deregulierung der Märkte signifikant ab, insbesondere horizontale Transaktionen werden negativ beurteilt. Eine andere Kapitalmarktstudie analysiert die Kapitalmarktbewertung von Unternehmenszusammenschlüssen maritimer Infrastrukturdienstleister. Nach einer Konsolidierung verlieren maritime Infrastrukturdienstleister im Schnitt nicht an Eigenkapitalwert, aber kurzfristige, positive Werteffekte sind nicht dauerhaft. Dabei vernichten grenzüberschreitende, laterale Transaktionen tendenziell Aktionärswert, während nationale Akquisitionen das Potential zu Marktwertsteigerungen haben.

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Jan Korte
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